ESCA-LATE NIGHT SHOW. The show must go down
ESCA-LATE NIGHT SHOW ist ein Wortspiel. Escalate – zu deutsch eskalieren – kommt aus dem Lateinischen von scala, das heißt so viel wie Treppe. – Die Treppe wird heute Abend nochmal wichtig, denn wir bewegen uns gemeinsam treppab, über neun Stufen, durch drei verschiedene Stockwerke, entlang des Konflikteskalationsmodells von Friedrich Glasl, österreichischer Konfliktforscher und Organisationsberater – ein Eskalationsprofi also. Aber zunächst zur Show: Das Format ähnelt den glamourösen Late Night Shows des Abendfernsehens. Mit dem Unterschied, dass die ESCA-LATE NIGHT SHOW nicht dem im Showbiz allseits bekannten Motto „The Show must go on“ folgt, sondern ebendiesem ein „The Show must go down” entgegensetzt. Sie bricht den Perfektionismus seiner amerikanischen Vorbilder mit dem Mut, jenseits des konventionellen Fahrplans zu handeln. Mit der Hoffnung, im Lockern der Regeln, eine neue, gemeinsam empfundene Freiheit zu finden. Die Gemeinschaft entdecken wir im Lachen über die Umkehrung der Ordnung, wenn die Show sich aus den Erwartungshaltungen löst und in unsicheren Bahnen bewegt. Dann kann das Lachen ein Gegenmodell zur offiziellen Welt entwerfen, mit dem wir uns neu zusammenfinden. So verweigert sich die ESCA-LATE NIGHT SHOW dem patriarchal dominierten Showbetrieb, um ihren Frieden in der Dysfunktionalität zu suchen. Dabei ist niemand alleiniger Star des Abends. Wir erreichen am Fuße der Treppe den Abgrund, der nach dem Ringen um die Eskalation dieser vorab entworfenen Show-Regeln nur gemeinsam erreicht werden kann: in Einklang mit Moderatorin, Sidekick, Band und vor allem – dem Publikum.
This Show must and will go down. Lena Wontorra
Konzept, Regie und Text: Judith Altmeyer Co-Regie: Laila Gerhardt Performance: Judith Altmeyer, Daniel Degeest, Sonja Yakovleva Außenreporterin: Marlien Stihl Special Guest: Miro Wircinski Bühne: Sonja Yakovleva Band: Lukas Trautmann, Anaïs von Manteuffel, Sebastian Wenzlitschke Musikalische Komposition: Lukas Trautmann Musikdramaturgie: Jacob Bussmann Dramaturgie: Lena Wontorra, Susanne Zaun Produktion Video & Fotografie: Tillmann Žižka Technische Leitung: Felix Schwarzrock Mitarbeit Organisation, Mr. Invisible: Simon Leib Produktionsberatung: Martin Bien
Uraufführung 20.1.2023
und weitere Vorstellungen 21.1.2023 + 22.1.2023 Im Studio 1/ Künstler*innenhaus Mousonturm
Dauer: ca. 75 Min.
Sprache: Deutsch
ESCA-LATE NIGHT SHOW ist eine Produktion von Judith Altmeyer in Koproduktion mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm und der Hessischen Theaterakademie im Rahmen ihres Jubiläums. Das Projekt wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main sowie von der Frankfurter Stiftung maecenia für Frauen in Wissenschaft und Kunst.
© Tillmann Žižka