Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen
Follow the Money
Von analogen Werten, digitalem Geld und der Bezifferung der Welt
Ein Klassiker der performativen Wissensaneignung: Rund 90 Expert*innen verfolgen die Spuren des Geldes im Großen, im Kleinen und im eigenen Leben, zeigen wie Kryptowährungen sich mit Banken und Staaten anlegen und die Lücken des Verkaufbaren geschlossen werden. Der „Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ ist ein Ort der Wissensvermittlung, Archiv und Lesesaal, Börse und Beratungsstelle zugleich.
Buchen Sie ein 1:1-Gespräch für 1 € oder verfolgen Sie die Gespräche auf 8 Kanälen im Markt-Radio!
Geld erzeugt, verändert, zerstört Verbindungen zwischen Menschen und Menschen, Menschen und Dingen, Dingen und Dingen. Das war schon (fast) immer so. Die Beschleunigung nimmt zu, der Markt tickt in Echtzeit und handelt mit der Zukunft: Nirgends schlägt die Digitalisierung der Welt so effektvoll durch wie in der Sphäre des Ökonomischen. Kryptowährungen ersetzen Bankkonten, alternative Bezahlsysteme fordern die Macht von Staaten heraus, die wiederum versuchen, der Konkurrenz globaler Technologie- und Plattform-Konzerne entgegenzutreten.
Die restlose Virtualisierung der Wirklichkeit verspricht ihre ebenso restlose Ökonomisierung. Alles – reale und virtuelle Gegenstände, Erinnerungen, Gefühle, Fürsorge – wird zum potenziellen Wertträger, zum möglichen Spekulationsobjekt, zum Token.
Geld ist ein relationales Werkzeug. Es schafft Verhältnisse: von Schulden und Schuld, von Abhängigkeiten, von Wohlstand und Armut. Es rationalisiert die Welt auf irrationale Weise. Mit seiner Hilfe wird der Wert von Dingen, Tätigkeiten, Beziehungen, aber auch Menschen verglichen. Geld ist das Gesicht des Kapitals, Fetisch, Metapher und Maschine, bedrohlich und begehrlich.
In einer Arena, getaktet im Rhythmus administrativer Zeit, präsentieren 100 Expert*innen aus Kunst, Aktivismus, Theorie und unterschiedlichsten Arbeitsalltagen ihre Expertisen: Was eigentlich ist dieses merkwürdige Medium Geld, über das seit mindestens zweieinhalbtausend Jahren gestritten wird? Der Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen folgt seinen Fährten, schaut, was es ermöglicht und anrichtet, indem es sich das Leitmotiv investigativer Journalist*innen und Heiratsschwindler*innen zu eigen macht: Follow the money!
16.09.2023, 19.00-22.30 Uhr durchgehend geöffnet (Check-in ab 18 Uhr)
Kurator: Florian Malzacher
Dramaturg: Philipp Scholtysik
Lizenzgeberin: Hannah Hurtzig
Lizenznehmer: Künstler*innenhaus Mousonturm
Produktionsleitung: Ulrike Voidel
Produktionsassistenz & Lektorat: Julia Buchberger
Bühne: Satis & Fy, Daniel Klein-Scenic Planning
Veranstaltungstechnik: Public Noise
Kostüm & Beauty: Christian Fritzenwanker
Kostüm & Beauty Assistenz: Paula Kern
Grafik: Marc Engenhart, Alexander Thoma
Krisenintervention: Dr. Maya Hatsukano
Produktionsberatung & Übersetzung: Cory Tamler
Unterstützung Interviews: Marina Rengel Lucena
Lektorat: Marian Kaiser
Fotografie: Nói Crew, Fotodesign: Claus Völker
Klient*innen Check In
Zeitmanagement: Nick Lenthin
Host*essen: Jeanne Eschert, Paul Prager, Marina Rengel Lucena, Philipp Scholtysik
Ansagen: Annette Weronek
Info & Beschwerde: Judith Altmeyer
Ausgabe Marktradio: Felix Potyra, Finn Schlarb
Arena
Aufsicht: Philipp Hochleichter
Hostessen: Reinhild Bernet, Martina Gebhardt, Nathalie Heger, Kathrin Klinker
Schriftdolmetscherinnen: Antonia Hanelt, Fanni Schack
Runner: Steffen Smirny, Lilly Webert
Expert*innen Check In
Franziska Kutschera, Leonore Schönau, Matthias Schönau
Second Hand Knowledge
Stella Fazio, Nike Hennig, Vera Sophie Mattes
16.09.2023, 19.00-22.30 Uhr durchgehend geöffnet (Check-in ab 18 Uhr)
Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung (ZEVEDI) &
ZEVEDI-Diskursprojekt eFin & Demokratie
Konzeption und Organisation: Prof. Dr. Petra Gehring, Dr. Erik Meyer, Dr. Isabel Schmidt
Kommunikation: Marlene Görger, Caroline Marburger
Ein Projekt der Mobilen Akademie Berlin, produziert vom Künstler*innenhaus Mousonturm in Kooperation mit ZEVEDI, dem Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung. Ein Projekt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. ZEVEDI wird gefördert von der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.
© Yoav Kedem